Schlagwort-Archive: peter glaser

Demokratisch in die Kontrollgesellschaft

Gestern war ich bei einem Treffen der OHU Öffentlichkeit und Privatheit des von Google betriebenen Collaboratorys. Das erste Thema, über das wir sprachen, war das aus der Initiative heraus entstandene Projekt der Offline-Tags. Die Idee ist denkbar einfach: Man klebt sich einen Button sichtbar auf die Kleidung und kann so für Mensch und Maschine sein Bedürfnis nach öffentlicher Privatsphäre ausdrücken, d.h. unter welchen Umständen man mit den allgegenwärtigen Fotokameras und ihrem Internetzugang konfrontiert werden möchte. Eines der Tags steht für „keine Fotos“, eines für „Bitte vorher fragen“, eines für „Fotos gerne, aber kein Personen-Tagging“. Ein einziges steht für „Fotografieren und Taggen: bitte gerne!“. Die Tags sollen auch maschinell ausgelesen werden; eine entsprechende App ist bereits in der Mache.

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Warum wir Dinge ins Internet schreiben

Ohne den Inhalt des Buches von Jeff Jarvis abzuwarten, will ich ein paar mögliche Antworten auf die Frage in den Raum werfen, warum wir Dinge ins Internet schreiben. Anlass ist diese schöne Debatte hier auf Google Plus, die sich wiederum auf diesen Artikel von Frank Schirrmacher bezieht, der einen etwas doofen Titel und am Ende eine entsprechende Forderung hat, aber bis dahin eine interressante Auseinandersetzung mit Internet und dem gesellschaftlichen Gedächtnis bietet. Nur eines kam mir sowohl in dem Artikel, als auch in der Diskussion zu kurz: Wenn es so ist, dass wir Menschen immer mehr Informationen in das Internet externalisieren, dann hat das einen Grund. Oder zwei, oder drei. Wir scheinen einen Nutzen zu ziehen und einen Sinn darin zu sehen, sonst würden wir das ja nicht tun. Einige Antworten, die mir im Laufe der Zeit eingefallen oder mir zugeflogen sind, will ich hier aufzählen:

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Queryology I – Das Ende der Medien

/***** Dies ist der erste Teil einer verschriftlichten und erweiterten Version eines Vortrags, den ich während der 27c3 in der c-base gehalten habe. hier geht es zum zweiten Teil: Queryology II – Das Filtersubjekt *****/ Wenn wir über das Internet nachdenken, dann tun wir es für gewöhnlich in dem Kontext einer gewissen Evolution der Medien. Um es in seiner Wirkung, in seiner sozialen und kulturellen Disruptivität und den ausufernden neuen Möglichkeiten zu veranschaulichen, stellen wir es neben den Fernseher, neben die Zeitung und das Radio. Wir ziehen eine Linie von dort nach hier, als wäre der Computer und das Internet der nächste, logische Schritt in der Entwicklung von Medientechnologien. Dementsprechend hat sich auch die Medientheorie an den Computer angenähert, indem sie ihn in diesen historischen Kontext einordnete, als Kulturmaschine.

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