Archiv der Kategorie: extern
Vortrag: Das radikale Recht des Anderen
Diesen Vortrag habe ich am 2. Oktober 2010 auf der Konferenz Openmind10 gehalten. Er versucht den Öffentlichkeitsbegriff in Bezug zu den digitalen Medien vollkommen neu zu definieren und aus diesen Prämissen eine kommende Informationsethik zu skizzieren. Achtung: Dies ist nicht in erster Linie ein politischer Text, der sich als konkreter Forderungskatalog begreift, sondern ist eine Reflexion im luftleeren Raum, um die Ethiken in ihrem Idealzustand zu destillieren.
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mspr0.de: Kontrollverlust, Sarrazin und OkCupid
Eines der ersten Opfer des Kontrollverlusts ist die Wahrheit. Wahrheit – hier als die eine, objektive, von allen geteilten und unzweifelhafte Wahrheit verstanden. (die es – klar – eh nie wirklich gab) Ich will mich hier gar nicht erst in die Tiefen der Epistemologie verstricken, sondern es nur bei der Anmerkung belassen, dass wenn alle Daten mit allen anderen Daten verknüpfbar sind und die Art der Verknüpfung für jede Abfrage offen bleibt (der Kern der Kontrollverlustthese), werden Korrelationen aller Art herstellbar sein. Korrelationen die in den Händen dieses oder jenes Menschen, mal diese und mal jene These stützen. (Von der informationellen Segmentierung des gesellschaftlichen Diskurses durch bessere Filtertools mal ganz abgesehen. Hier wäre allerdings noch einiges zu sagen.) [Weiterlesen bei mspr0.de]
taz: Die Transparenz der Anderen
Die netzpolitische Szene hat ein Problem. Datenschutz und Transparenz waren schon immer ihr Anliegen – Themen, für die sie auch am Samstag auf der „Freiheit statt Angst“-Demonstration in Berlin eintreten wird. Doch gerade jetzt, wo diese Themen dank Wikileaks und Google Street View auch in der gesamtgesellschaftlichen Debatte ankommen, wird klar, wie widersprüchlich diese Forderungen sind. Und schon immer waren. Denn einerseits ist der Computer ein mächtiges Werkzeug der Partizipation und Meinungsfreiheit des Privatmenschen. Und andererseits ist da die Angst vor dem Missbrauchspotential des Computers in den Händen des Staates als Kontrollinstrument für den Einzelnen. Die Sicht auf die Verarbeitung von Daten ist seit langem zwiegespalten: Wo sie der Zivilgesellschaft Vorteile verschafft, wird sie bejubelt und eingefordert. Wo sie von den staatlichen – und neuerdings privatwirtschaftlichen – Stellen genutzt wird, wird sie verdammt und soll eingeschränkt werden. [Weiterlesen bei taz.de]
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ZEIT.de: Das Ende des freiwilligen Internets
Der letzte Kongress des Chaos Computer Clubs hatte den Titel Here be Dragons. Das spielte auf frühe Seekarten an, bei denen unerforschtes Terrain mit Drachenbildern illustriert war, als Warnung: gefährlich! Der Kongresstitel nun sollte das Selbstverständnis der Hacker befeuern: Wir gehen weiter, als es die Bedienungsanleitung erlaubt und auch dahin, wo die Drachen wohnen. Wir lassen uns von Grenzen nicht abschrecken. Anzeige Auf Landkarten gibt es heute keine weißen Flecken mehr. Doch dank des Internets ist inzwischen die Gesellschaft als Ganzes dabei, Grenzen zu überschreiten. Was zu einer interessanten Umkehrung führt. Die heutigen Kartografen – zurzeit vor allem in Form von Google und seinen Diensten Street View und Earth – verdanken ihre weißen Flecken nicht mehr eventuellen Drachen, vor denen sie sich fürchten und deswegen eine Region nicht betreten. Sie verdanken sie den Menschen, die in diesen Regionen wohnen, und die sich wiederum vor den Kartographen ängstigen. Menschen, nicht Ungeheuer, sind somit die letzte Hürde der Kartografie. [Weiterlesen bei Zeit.de]
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carta.info: Es gibt kein analoges Leben im Digitalen.
Nun also Google Street View. Der Kontrollverlust über die Daten, der die Netzöffentlichkeit seit vielen Jahren auf mannigfaltige Weise umtreibt, ist nun im Diskurs der Massenmedien – und damit im Kern der Gesellschaft – angekommen. Es geschah plötzlich und es geschah durch ein Thema, das dazu eigentlich nicht geeignet ist. Die Daten, um die es bei Street View geht, waren nie einer privaten, wirtschaftlichen oder staatlichen Kontrollgewalt zugesprochen. Folglich ist der Verlust ihrer Eingrenzung kein Kontrollverlust im eigentlichen Sinne. Öffentliche Daten werden öffentlich gemacht. So what? – fragt der Eingeweihte und wundert sich. Aber wenn man die Situation genau besieht, erscheint diese Entwicklung durchaus folgerichtig. Der Kontrollverlust, die tendenzielle Unbeherrschbarkeit der Daten im Netz, ist eine Erfahrung, die jeder Internetbewanderte im Großen oder Kleinen bereits erlebt hat. Aber diese Grenze wurde nun überschritten. Egal, ob man sich mit dem Internet auseinander gesetzt hat oder nicht, ob man bei Facebook, Twitter oder Flickr ist oder nicht, das Street-View-Auto steht plötzlich vor der Tür – und damit das Internet. [Weiterlesen bei carta.info]
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mspr0.de: Von der Notwendigkeit eines neuen Begriffs von Öffentlichkeit
Sascha Lobo hat letztens (und gestern noch mal in den Tagesthemen) das Wort der “digitalen Öffentlichkeit” aufgebracht. Ich finde den Begriff, trotz seiner bisherigen Undefiniertheit gut. Er zeigt in die richtige Richtung, nämlich eine, die weit über die Streetviewfrage hinaus geht. Ich habe ihn gebeten diesen Begriff bitte mal auszuarbeiten. Bis dahin enteigne ich ihn mal und lasse ihn ein paar Runden um den netzpolitischen Parkour laufen. Ich behaupte: die Diskussion um Netzneutralität, um Datenschutz im allgemeinen und die Frage nach dem Urheberrecht verlangt nach einem solchen Begriff einer neu zu gestaltenden Öffentlichkeit. [Weiterlesen auf mspr0.de]
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mspr0.de: „Datenmißbrauch“
Und dann ist wieder Flattr in aller Munde. Und ich so: guck mal nach, was da bei mir so Sache ist, und ach: gar nicht so viel geflattrt diesen Monat (war ja im Urlaub und so), so dass 9,95 € pro Klick, ach du Scheiße! Also ich getwittert, dass hey, lasst mal gute Artikel rüber wachsen und Antje Schrupp gleich so: da haste! – und ich so: Uff! Also, Antje Schrupp dröselt das Problem mit dem Datenschutz auf und streift dabei ganz nebenbei die tieferen Problemlagen dessen, wovor wir in Wirklichkeit Angst haben, wenn es um unsere Daten geht, so ganz ohne Scheuklappen der ideologischen Diskurse. Sowas wird ja viel zu wenig gemacht. Besonders von den meisten engagierten Datenschützern; mal inne zu halten und darüber nach zu denken, was denn die Probleme sind, in Wirklichkeit sind, was so ein Datenschutz oder eine Privacy denn in Wirklichkeit leisten können sollte und wo die Probleme liegen. Dafür muss man sich aber erst mal von dem Wortgeklingel lösen und die einzelnen Fälle anschauen, gerne auch aus der eigenen Biographie – und dann noch einmal nach denken. Antje Schrupp schafft das mal wieder mit Bravour und nimmt uns mit, in das Innere des Datenschutzes, … Weiterlesen
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c’t: Archäologie der Zukunft
Datenschutz? Er stellt nur noch ein Rückzugsgefecht dar, auf den es keine Zukunft im Netz zu bauen gilt. Notwendig ist ein kultureller Wandel, der dem technischen Wandel und dem damit einhergehenden unvermeidlichen Verlust der Kontrolle über Datenverknüpfungen und Datenauswertungen gerecht wird. Wenn die wachsenden Datenberge nur das einzige Problem wären. Ebenso wie die Informationshalden wachsen die Möglichkeiten zu ihrer Verknüpfung, verliert der Datenurheber mehr und mehr die Kontrolle. Die Lupe war eines der wichtigsten Utensilien von Arthur Conan Doyles kriminalistischen Helden Sherlock Holmes. Portabel und jederzeit einsetzbar, diente sie ihm im täglichen Kampf für die Wahrheit. Denn Spuren gibt es immer, wenn etwas passiert, man muss sie nur lesen können. Die Lupe macht das eben noch Unsichtbare sichtbar. Nun gehören zu den forensischen Verfahren der modernen Kriminalistik Cäsiumzerfallsbestimmung und Rasterelektronenmikroskopie. Techniken, die den Tatort in eine Halde voller Daten verwandelt haben. [Weiterlesen bei heise.de/ct – c’t]
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Sigint: Plattformneutralität oder die Befreiung des OSI-Layer 8
Warum fordern wir Neutralität der Kommunikation nur auf der technischen Ebene? Der Kontrollverlust durch das Internet macht es nötig, herrschaftsfreie Kommunikation auf allen denkbaren Layern des Lebens zu einfordern. Plattformneutralität ist der Versuch ein universelles politisches Paradigma aus dem netzpolitischen Diskurs zu extrahieren und für alle Politikfelder anwendbar zu machen.
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