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Vortrag: Vergesst die Zukunft, der Zukunft zu liebe!
/********** Am 17. und 18. November fand ein Innovationsworkshop der Deutsche Digitalen Bibliothek statt. Das ist großes Projekt einer allgemeinen Dateninfrastruktur zur Zugänglichmachung aller möglichen Digitalisate – Bücher, Kunstwerke aller Art, archäologische Funde, etc. über das Internet. Außer mir waren fast nur Experten aus allen möglichen Sparten zugegen und es war wahnsinnig spannend so einen tiefen Einblick in das Projekt zu gewinnen. Ich selbst war eingeladen, um über die Queryology zu sprechen. Ich habe den Auftrag einfach mal so interpretiert, meine Ideologie des Zugänglichmachens – auch bekannt als Filtersouveränität – in den Kontext des Bibliothekswesens zu stellen. **********/ Vergesst die Zukunft, der Zukunft zu liebe! Die notwendige Gastfreundschaft des Archivs für die Möglichkeiten von morgen. Vielen Dank für die Einladung, vielen Dank auch für die einleitenden Worte. Ich bin ein eigentlich fachfremder Theoretiker, beschägtigte mich aber schon länger mit der Entwicklung von Wissenordnungen – vor allem in Zeiten des Internets. Ich möchte versuchen, ihr Vorhaben – die Deutsche Digitale Bibliothek – historisch einzuordnen und dabei die Richtung aufzeigen, in die ich glaube, dass die Aufgabe des Bibliothekars sich entwickeln könnte. Das Vorhaben der Deutschen Digitalen Bibliothek hat natürlich historische Vorbilder. Schon lange wird versucht, den einen Katalog des gesammelten Wissens … Weiterlesen
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Vortragsvideo: Die gesellschaftliche Singularität ist nah
Das Video zu meinem Vortrag bei der Openmind 2011. Untitled from ms pro on Vimeo. Hier der ausformulierte Text auf (Telepolis)
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Transprivacy: Eine kurze Geschichte der Postprivacy
/****** Für das Kunstprojekt Transparivacy habe ich in drei Teilen den Verlauf der Diskussion um Postprivacy in Deutschland aufgeschrieben. Ich glaube, es ist ein guter Einstieg in das Thema, wenn man nachvollziehen kann, wie sich der Diskurs entwickelt hat. ******/ Teil I: Postprivacy, Kontrollverlust und das „German Paradox“ Es war kurz nach Weihnachten im Jahre 2008 – der Chaos Computer Club veranstaltete wie jedes Jahr seinen großen Kongress in Berlin – als ein junger Mann namens Christian Heller die Bühne betrat um seinen Vortrag zu halten. [Weiterlesen >>] * * * Teil II: StreetView, Wikileaks und die liquide Demokratie Es war noch im Frühjahr 2010 als in Form des Google-StreetView-Autos die Datensammelei ein Gesicht bekam. Auch auf deutschen Straßen fuhren sie nun und fotografierten die Hausfassaden und die Medien wurden nicht müde, diese „Bedrohung“ zu dokumentieren und vor ihr zu warnen. [Weiterlesen >>] * * * Teil III: Filtersouveränität, Spackeria und die Datenschutzkritik Im Oktober des Jahres 2010 waren Christian Heller und ich auf eine Konferenz eingeladen, die von der Piratenpartei organisiert wurde, sich aber nicht nur an Piraten richtete. Die Openmind sollte eine kleine Konferenz werden, auf der durchaus unausgegorene, aber umso freigeistige Ideen und Utopien vorgestellt werden sollten. … Weiterlesen
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Post-Privacy-Buch: „Fesselt die Datenschützer!“
/******* Diese Rezension des Buches von @plomlompom habe ich, wie man unschwer erkennen kann, nicht für dieses Blog geschrieben. Sie wird aber aus Gründen trotzdem hier veröffentlicht. *******/ Am Montag trafen sich Datenschützer, Politiker und Vertreter von Google und Facebook zu einer Anhörung im Bundestag. Viel kam dabei nicht heraus, doch wurde wieder deutlich, wie verhärtet die Fronten sind. Während der Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert einen „massiven nationalen Handlungsdruck“ gegen die amerikanischen Dienste sieht, können diese auf die große Beliebtheit ihrer Dienste verweisen. Deutschland im Jahre 2011 ist gespalten. Aber nicht nur in Offliner und Onliner, sondern auch mitten durch die Onliner hindurch. 90 Prozent der deutschen Web-Nutzer mißtrauen Facebooks beim Umgang mit personenbezogenen Daten. Es sind zum großen Teil die selben Personen, die sich gleichzeitig auf eben jenen Plattformen tummeln. Die geäußerten Wünsche der Menschen, so scheint es, passen nicht zu ihrem Verhalten. Sind wir ein Volk von Lippenbekenntnisbedenkenträgern? Ende 2008 war es, als Christian Heller in einem Vortrag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs das erste Mal das Wort „Post-Privacy“ benutzte. Er forderte auf, das Ende der Privatsphäre zu „umarmen“. Die Reaktionen waren damals eher verwundert als geschockt. Zu absurd klangen seine Thesen, als dass man sie hätte … Weiterlesen
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Vortrag/Telepolis: Die gesellschaftliche Singularität ist nah
/******* Letztes Wochenende war die Openmind Konferenz der Piraten. Ich war wieder dabei und habe einen ersten Entwurf einer – ich sag mal Utopie der Queryology – abgeliefert. Der Text zum Vortrag wurde, neben anderen Vorträgen der Konferenz – auch von Telepolis veröffentlicht. *******/ Thesen über die Anpassung der Gesellschaft an das Computerzeitalter Ich komme gerade aus Hannover, wo ich aufgewachsen bin. Quasi direkt aus meinem Elternhaus. Wenn ich zurückdenke – und das passiert, wenn man in seinem Elternhaus ist bisweilen – an meine Jugend, an mein altes Ich in meiner alten Welt, dann ist davon nicht viel übrig geblieben. Es war ein komplett anderes Lebensgefühl, ein anderes Bewusstsein von Welt und Zeit, in dem wir lebten. Wir telefonierten selten und nur kurz, weil das ja teuer war. Wir riefen aber keine Menschen, sondern Haushalte an. Und wenn der Mensch nicht im Haushalt war, hatten wir Pech gehabt. Es gab keinerlei kommunikativen Zugriff auf jemanden, der sich außerhalb seiner vier Wände aufhielt. Zunächst 3 Kanäle. Später kamen RTL und Sat1 hinzu. Und bald noch ein Kanäle mehr. Das war unser Fenster zur Welt. Die intensivste Form der Kommunikation war das Reisen. Wenn man mit seinem Wissen und seinen Gewohnheiten in … Weiterlesen
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Abstact: Derrida, Foucault und der Kontrollverlust
/************ An meiner alten Uni in Lüneburg findet nächstes Jahr vom 2. bis 4. Februar das Symposion des DFG: „Soziale Medien — Neue Massen“ statt. Ich hatte mich auf den Call for Papers beworben, habe aber heute leider eine Absage bekommen. Eigentlich wollte ich mich die nächste Zeit tiefer in die Thematik stürzen, die ja eigentlich mein Doktorarbeitsthema ist und dafür sind Vortragsdeadlines bei mir die effektivste Methode. Schade. Ich hoffe, ich werde die Motivation von irgendwo anders her aufbringen. Hier jedenfalls das Abstract, das ich eingereicht habe: ************/ Derrida, Foucault und der Kontrollverlust Die poststrukturalistischen Abgründe des Internets Im letzten Jahr hat sich der Begriff „Kontrollverlust“ für die teilweise dramatischen gesellschaftlichen Umwälzungen etabliert, die sich durch das Internet ereigneten. Die Regierungen verlieren durch Plattformen wie Wikileaks die Kontrolle über ihre Geheimnisse, die Kulturindustrie verliert durch Piraterie die Kontrolle über ihre Distributionswege und Unternehmen verlieren durch das demokratisierten Sprechen im Netz die Kontrolle über ihre Markenkommunikation. Nicht zuletzt verlieren wir alle die Kontrolle über unsere Daten, die längst frei im Internet flottieren, manchmal gewollt, oft ungewollt. Ohne die Evidenz dieser Beobachtung in Frage zu stellen, halte ich es für geboten, dieser angeblichen Kontrolle, die da verloren geht, auf den Grund … Weiterlesen
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ZEIT.de – Mitreden, nicht nur die Stimme abgeben
/********* Eigentlich sollte der Artikel „Die Komplexität des Zorns“ heißen und überhaupt ist er sehr stark redigiert worden und ich hatte – weil ich auf einer Konferenz in Kairo war – leider nur Zeit das Nötigste zu korrigieren. Ich bitte also darum, einige Aussagen und Formulierungen nur mit Vorsicht mir zuzuschreiben. Im Zweifelsfall einfach nachfragen. Im großen und ganzen stimmt aber der Inhalt noch mit meiner These überein. *********/ Menschen aller Schichten, aller politischen Anschauungen, sind in Spanien auf die Straße gegangen. Die Proteste vor den Wahlen entstammten keinem politischen Lager, stützten sich nicht auf eine Organisation, sondern wurden getragen von ganz normalen Bürgern. Die Protestierer haben kein Programm, keine ausgefeilten Forderungen, keinen Plan B und schon gar keine Utopie. Sie wissen nur, dass alles falsch läuft und dass es so nicht weiter gehen kann. Sie eint allein ihr Zorn, ihre Wut über die Arbeitslosigkeit, über die rigiden Sparprogramme, mit denen die Folgen einer Krise bezahlt werden sollen, für die sich die Betroffenen nicht verantwortlich fühlen. Der Spiegel schuf im Oktober 2010 den Begriff „Wutbürger“ und meinte mit ihm jene, die das Gefühl hätten, „Mehrheit zu sein und die Lage besser beurteilen zu können als die Politik“. Er meinte jene, … Weiterlesen
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DU-Magazin: Die Öffentlichkeit der Anderen
/******* Eine Reportage über den 27c3, Wikileaks und die Hackerethik. Eine redigierte Version dieser Reportage ist in der Nr: 815 des schweizer DU-Magazin erschienen. *******/ Es ist laut hier und voll. Ich versuche vergeblich ein Bier aus dem Getränkeautomaten zu ziehen. Immer wieder bricht der Vorgang ab. Auf der Tanzfläche läuft harter Techno, darauf stehen unsicher wippende Nerds. Ich bin in der c-base in Berlin, eine Art Club und ein sogenannter „Hackspace“. Es ist kurz nach Weihnachten und ich bin auf der Abschlussparty des 27c3, des 27. Kongresses des CCC, des Chaos Computer Club in Berlin. Die wichtigste Konferenz der Hackerszene weltweit. Die c-base ist eine Art alteingesessener Hackertreffpunkt. Sie ist von oben bis unten gestaltet wie das Innere eines Raumschiffs. Alles ist metallisch ausgekleidet, hier und da blinken LED-Licher vor sich hin. Rohrleitungen- echte und Atrappen – verlaufen an der Decke den Gang entlang. Der Legende nach ist die c-base die Kommandobrücke eines unter Berlin vergrabenen Raumschiffs. Ein Nerd kommt vorbei, steckt 2 Euro in den Schlitz des Automaten, macht das aber mit einer ungewöhnlichen aber gekonnten Handbewegung. „Man muss da so ein bisschen Tricksen“, sagt er, während er seine Flasche aus dem Automaten zieht. „Hacks“ sind eigenwillige Arten … Weiterlesen
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Carta: Vom Kontrollverlust zur Filtersouveränität
/************ Eigentlich habe ich diesen Text für den Reader „#public_life“ von der Heinrich-Böll-Stiftung geschrieben, der bald erscheinen wird. Nun ist er schon auf Carta vorveröffentlicht worden. Es geht um eine tiefere theoretische Fundierung der Kontrollverlusthese, mit der ich gerade beschäftigt bin. Ja, richtig gelesen, immer noch bin. Dieser Text hier ist also eine vorläufige Version – Stand etwa Januar. Auf der re:publica werde ich das ganze nochmals aufbohren und erweitern. *************/ Die USA stehen diplomatisch ohne Hosen da, ein «Shitstorm» bricht über Nestlé herein, ein Blogger prangert ein Zitat des Bundespräsidenten an, der schließlich zurücktritt, private Videos von Jugendlichen verbreiten sich im Netz, das Internet verleibt sich das deutsche Straßenpanorama ein, und in Tunesien und Ägypten verabreden die Menschen sich zum spontanen Regimesturz. Die Welt ist in Aufruhr dieser Tage, und irgendwie hat es mit dem Internet zu tun. Vor einem Jahr habe ich mich entschlossen, Ereignisse wie diese unter dem Begriff «Kontrollverlust» zu untersuchen. Das scheint etwas unsystematisch, und tatsächlich ist es nicht einfach, eine passende Definition für all diese unterschiedlichen Phänomene zu liefern. Ich versuche es dennoch: Ein Kontrollverlust entsteht, wenn die Komplexität der Interaktion von Informationen die Vorstellungsfähigkeiten eines Subjektes übersteigt. Das ist an sich nichts völlig Neues, wir kennen das. Meine These ist aber nun, … Weiterlesen
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RollingStone: Deutschland, bald unverpixelt?
Für die Januarausgabe des RollingStone habe ich folgenden Artikel geschrieben. Ist vielleicht nicht mehr ganz so aktuell, aber ich wollt ihn hier dokumentiert haben. Von den Deutschen reletaiv unbeachtet haben sich sogenannte „neue Medien“ in die Welt geschlichen. Das störte rund 20 Jahre kaum, doch seit diesem Jahr ist es mit Ruhe vorbei. Zum Beispiel diesen Sommer. Hatten sich die einen gerade angefangen bei Facebook einzurichten (ca. 5%) und die anderen die Preisvorteile beim Onlinebuchen von Billigreisen für sich entdeckt (ca. 65%) und schon steigt das Internet aus dem Bildschirm und steht vor der Haustür. In Form eines Autos fährt es durch die Straßen und macht Fotos! Die Deutschen müssen an eine Invasion Außerirdischer geglaubt haben. Wie sonst erklärt man die 244.237 Widersprüche und die darauf folgende Flächenverpixelung deutscher Großstädte auf Google Street View?
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