Monatsarchive: März 2019

Wikimedia: Ist die digitale Gesellschaft noch zu retten?

/** Beim Wikimedia-Salon saß ich zu dem Buchstaben „V“ wie Vertrauen auf einem Panel. Zudem habe ich die letzte Zeit viel zu der Wikipedia und ihrer Krise geschrieben, als auch über die Geschichte und Zukunft der Digitalisierung. All das fließt in diese längere Reflexion zur Zukunft der digitalen Gesellschaft ein, in der ich auch versuche Hoffnung zu schöpfen. Ich hoffe, das ist gelungen. **/ Wir sprechen über die digitale Gesellschaft, als ob wir wüssten, was das ist. Oder als wäre die digitale Gesellschaft einfach der Nachfolger der analogen Gesellschaft. Also dieselbe Gesellschaft, nur mit Online-Banking, Amazon statt Einkaufszentrum und Facebook-Gruppe statt Stammtisch. Ich empfinde es als Vorteil, dass wir in Deutschland die „Digitalisierung“ auch als gesellschaftlichen Prozess diskutieren. Leider läuft man dabei schnell in die Gefahr zu glauben, es reiche, die vorhandenen Strukturen zu nehmen und einfach digital neu zu denken. Die Rede von „Digitaler Gesellschaft“ scheint mir genau in diese Falle zu laufen, denn sie übersieht, dass Gesellschaft – egal ob als abstraktes Gebilde oder konkrete Struktur – immer auch ein Produkt medialer Bedingungen ist. Das hat bereits der Lehrer und Mentor von Marshall McLuhan – Harold Innes – verstanden. In seinem Buch „Empire and Communications“ von 1950 zeigt … Weiterlesen

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Die Geschichte der Digitalisierung in fünf Phasen

Es gibt kein englisches Wort für “Digitalisierung”. Dort spricht man je nachdem von „Technology“, “Internet”, “Artificial Intelligence” oder „Innovation“ und adressiert damit auch jeweils andere Dinge und unterschiedliche Debatten. In Deutschland hat sich der Begriff hingegen vor allem in der Politik durchgesetzt und bildet eine Klammer für all die strukturellen Anpassungsprozesse – politische, wirtschaftliche, kulturelle – die die Gesellschaft durch den fortschreitende Einzug der digitalen Technologie in unseren Alltag nach sich zieht. Es ist ein Vorteil der deutschen Sprache, diese doch sehr heterogenen Prozesse als ein großes Ganzes betrachten zu können. Es hat aber auch Nachteile, da die schier unübersehbare Größe des Phänomens einschüchternd, gar erdrückend wirken kann. Klar ist, die Digitalisierung wälzt die gesellschaftlichen Strukturen um. Aber um zu klären, wie das geschieht – um sich einen Überblick zu verschaffen – muss man den Monolithen „Digitalisierung“ zunächst wieder aufsprengen. Nicht in seine vielfältigen Bestandteile (dann würde es wieder unübersichtlich), sondern systematischer. Zum Beispiel historisch. Was ich hier versuchen möchte, ist eine “narratologische Rampe” zu bauen. Ich teile die Geschichte der Digitalisierung in vier Phasen ein, die nacheinander von den 80er Jahren bis heute reichen. Die Idee ist, bei der Narration der vier Phasen genügend Beschleunigung generieren, um über die … Weiterlesen

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