Monatsarchive: Februar 2010

Links zum Kontrollverlust

Es scheint sich tatsächlich eine fruchtbare Debatte über das Internet als Medium des Kontrollverlustes zu entwickeln. Anstatt hier also den nächsten Text herein zu geben, will ich auf einige bemerkenswete und aktuelle Texte eingehen.

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mspro

Seemann. Ich lese überall „Seemann“. Das ist furchtbar ungewohnt. Das bin nicht ich, das fühlt sich nicht so an. Das ist, als würde ich über eine andere Person lesen. Ich war nämlich bisher als „mspro“ unterwegs. Auch wenn ich meinen bürgerlichen Namen schon seit über einem Jahr nicht mehr geheim halte (so richtig habe ich das eh nie) war ich doch noch überall „mspro“, wo immer ich auftauchte. Jedenfalls hier, im Internet. Es ist aber noch schlimmer. „Mspro“ ist der Nickname, den ich mir ausdachte, noch bevor ich das Internet auch nur gesehen hatte. Damals, ich glaube, ich war 14 – und in meiner Klasse dachten sich alle irgendwelche Namen aus, um die als „Tag“ an die ein oder andere Hauswand zu sprühen. Natürlich malten die meisten von uns damit nur ihre Schulhefte voll, aber irgendwo muss man ja anfangen, mit der Identität und der Findung der selben. Als Jugendlicher giert man Identität, weil sie Mangelware ist, sofern man die üblichen Konfektionsmuster nicht auf sich anwenden will und das will man natürlich nicht. Was gibt es also Naheliegenderes, als mit dem Namen anzufangen, dem eigenen Namen, dem selbst gewählten Namen, einer gewissen Selbsttaufe?

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Wir, das Bücherregal, Twitter und mein mentales Exoskelett

Das hier ist jetzt nicht allzu leicht für mich. Man könnte mich schnell in eine esoterische Ecke schieben, denn ich versuche, etwas zu beschreiben, was, wie ich finde, ein Lebensgefühl ausmacht, das aber neu ist. Eines, das ich derzeit erlebe, aktiv erlebe, mit anderen zusammen und ich glaube, ich bin nicht der einzige, der mit Worten ringt, das in einen nach außen nachvollziehbaren Rahmen zu kleiden. Vielleicht ist das aber auch der Trick: Es nicht alleine zu versuchen, sondern gemeinsam die Welt zu entdecken und zu beschreiben. Ich schätze, deswegen mag ich Kommentare. Zu meinem letzten Posting kamen einige; viele davon sehr wertvoll und fundiert. Manche waren auch sehr kritisch, aber um ehrlich zu sein, hätte ich mit weitaus mehr Gegenwind gerechnet. Gerade der Gegenwind zwingt einen ja, über sich hinaus zu wachsen.

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Die Krankenakte von Tut Ench Amun

Ich habe die Kontrolle verloren. Über dieses Blog. Und das, noch bevor ich es angefangen hatte. Es vegetierte nämlich bereits einige Tage in den vermeintlich anonymen Sphären unterkategorisierter Listen – unfertig, aber einsatzbereit. Ich, wir – dachten, dass es hier, in den Untiefen des FAZ-Systems unentdeckt bleiben würde. Wie naiv! In „Jurassic Park“ sagt der Mathematiker Ian Malcolm, nachdem er von den unfassbar ambitionierten Sicherheitsmaßnahmen erfährt, die man um die eingesperrten Dinosaurier errichtet hat: „Das Leben findet einen Weg.“ Komplexität ist etwas anderes als Kompliziertheit. Kompliziertheit ist schwierig zu handhaben, Komplexität unmöglich. Das Leben ist komplex, das Netz ist es auch. Das Netz findet einen Weg. Mathias Richel twitterte vorgestern Nacht:

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