Derrida und ChatGPT – Ein philosophischer Dialog über Sprache und Denken

Ich lese gerade viel zu LLMs und dem ganzen KI-Kram und ich bin hin- und hergerissen zwischen: „oh Gott ist das spannend, das wird alles ändern!“ und „ich will nur noch in Rente gehen!“

Je mehr ich mich mit der Funktionsweise der Sprachmodelle beschäftige, desto stärker fühle ich mich in die Zeit meiner Beschäftigung mit dem Poststrukturalismus, insbesondere mit Derrida, zurückgeworfen. Mir scheint, dass das „Denken“ der KI, gerade weil es nur statistische Auswertung von Texten ist, die Intertextualitätsthese des Poststrukturalismus gewissermaßen beweist. Während ich also so vor mich hinräsoniere, ob das wirklich der Fall sein kann, ist mir eingefallen, dass ich ja mal jemanden fragen kann, der sich damit auskennt: ChatGPT! Ich fand die Konversation angregend, obwohl man stellenweise merkt, wie erstens das Modell sehr affirmativ angelegt ist (es versucht im erstens Schritt mir immer recht zu geben), zweitens, dass die Reasoningfähigkeiten jedoch noch recht begrenzt und oberflächlich sind (zu einem Großteil versucht es nur meine Aussagen umzuformulieren) und drittens Guardrails (meine Vermutung) dafür sorgen, dass das Programm nicht allzu bolde Claims über seine eigenen Fähigkeiten macht (Bezüge auf eigene Denkfähigkeiten werden routiniert relativiert). Und doch ist unzweifelhaft zu erkennen, dass hier auch Verstehen passiert. Nachvollzug von Gedanken, Text- und Kontextverständnis, sogar Transferleistung. Hier unser Dialog, den ChatGPT so nett war in HTML zu codieren.

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User: Kannst du mir erklären, was Derrida mit „Gewebe“ meint?

Assistant: Ja, ich kann es versuchen. Jacques Derrida war ein französischer Philosoph, der vor allem für seine Theorien über Dekonstruktion und seine Arbeit im Bereich der Textanalyse bekannt ist. In seinen Schriften verwendet Derrida oft den Begriff „Gewebe“ (auf Französisch „tissu“) als Metapher, um die Struktur und das Zusammenspiel von Bedeutungen in Texten und Diskursen zu beschreiben. Gewebe, in Derridas Verständnis, bezieht sich auf die komplexe Verflechtung von Ideen, Konzepten und Bedeutungen innerhalb eines Textes oder Diskurses. Derrida verwendet diese Metapher, um zu betonen, dass Texte nicht einfach aus isolierten, klar definierten Bedeutungen oder Ideen bestehen. Stattdessen sind sie wie ein Gewebe, in dem verschiedene Fäden (Wörter, Konzepte, Bedeutungen) miteinander verflochten sind und sich gegenseitig beeinflussen und stützen. Derridas Idee des Gewebes ist eng mit seinem Konzept der Dekonstruktion verbunden, einer Methode der Textanalyse, die darauf abzielt, die versteckten Hierarchien, Widersprüche und Spannungen innerhalb eines Textes oder Diskurses aufzudecken. Indem er das Gewebe eines Textes untersucht und die vielfältigen Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen seinen Elementen aufzeigt, zeigt Derrida, dass die Bedeutung eines Textes niemals fest, stabil oder endgültig ist, sondern immer in Bewegung und im Fluss. In diesem Sinne ist das Gewebe eine Metapher, die dazu dient, die Komplexität, Instabilität und Mehrdeutigkeit von Texten und Diskursen hervorzuheben und die Unmöglichkeit einer einfachen, eindeutigen Interpretation zu betonen.

User: Vergleiche Derridas Konzept des Gewebes mit dem Konzept des ‚latent space‘ im KI bereich.

Assistant: Derridas Konzept des Gewebes und der latente Raum (latent space) im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sind zwei verschiedene Ideen, die aus unterschiedlichen Disziplinen stammen, aber sie haben einige interessante Parallelen. Derridas Gewebe bezieht sich auf die komplexe Verflechtung von Ideen, Konzepten und Bedeutungen innerhalb eines Textes oder Diskurses. Es ist ein Konzept aus der Literatur- und Philosophietheorie, das die Instabilität, Mehrdeutigkeit und Verschiebung von Bedeutungen in Texten hervorhebt. Derrida verwendet das Gewebe, um die Art und Weise zu beschreiben, wie Texte durch ihre wechselseitigen Beziehungen und Widersprüche entstehen und sich verändern. Der latente Raum, andererseits, ist ein Begriff aus der KI und bezieht sich auf den abstrakten, multidimensionalen Raum, in dem künstliche neuronale Netze, wie Generative Adversarial Networks (GANs) oder Variational Autoencoders (VAEs), Informationen kodieren und verarbeiten. Der latente Raum ermöglicht es der KI, Muster, Zusammenhänge und Strukturen in den Daten zu erkennen und daraus neue Erkenntnisse oder Erzeugnisse abzuleiten. Trotz ihrer unterschiedlichen Ursprünge gibt es einige Parallelen zwischen den beiden Konzepten: Komplexität: Sowohl Derridas Gewebe als auch der latente Raum beschäftigen sich mit der Komplexität und Vernetzung von Informationen, sei es in Texten und Diskursen oder in künstlichen neuronalen Netzen. Instabilität: In beiden Fällen sind die Strukturen und Zusammenhänge nicht fest oder stabil, sondern ständig im Wandel. Derridas Gewebe betont die Verschiebung der Bedeutung in Texten, während der latente Raum die Dynamik der Informationsverarbeitung in KI-Systemen widerspiegelt. Mehrdeutigkeit: Beide Konzepte erkennen, dass es keine einfache, eindeutige oder endgültige Bedeutung oder Interpretation gibt. Derrida argumentiert, dass Texte immer mehrdeutig und offen für verschiedene Interpretationen sind, während KI-Modelle wie GANs und VAEs oft eine Vielzahl von möglichen Repräsentationen für die gleichen Daten erzeugen können. Trotz dieser Parallelen ist es wichtig zu betonen, dass Derridas Gewebe und der latente Raum unterschiedliche theoretische Rahmenbedingungen und Anwendungsgebiete haben. Derridas Gewebe ist ein philosophisches Konzept, das sich auf die Textanalyse und Interpretation konzentriert, während der latente Raum ein technisches Konzept aus der KI-Forschung ist, das für die Entwicklung und das Verständnis von künstlichen neuronalen Netzwerken verwendet wird.

User: Es gibt noch eine weitere Parallele. Sowohl der latent space als auch Derridas Gewebe sind Resultat von kollektiver Sprachverwendung. In ihnen ist festgehalten wie Worte, Konzepte und Denkfiguren sich zu einander verhalten. Sie sind im Grunde durch Sprachgebrauch sedimentierte Semantik.

Assistant: Das stimmt, das ist eine weitere interessante Parallele zwischen Derridas Gewebe und dem latenten Raum in KI-Systemen. Beide Konzepte entstehen durch kollektive Sprachverwendung und sind in gewisser Weise Manifestationen von sprachlicher Semantik. Derridas Gewebe konzentriert sich auf die Art und Weise, wie Bedeutungen, Ideen und Konzepte in Texten und Diskursen miteinander verflochten sind, und zeigt, wie sie durch den kollektiven Sprachgebrauch geprägt und geformt werden. Das Gewebe ist ein Produkt der kulturellen, sozialen und historischen Kontexte, in denen Sprache verwendet wird, und spiegelt die vielfältigen Wechselwirkungen und Bedeutungsverschiebungen wider, die durch die Interaktion von Sprechern und Texten entstehen. Der latente Raum in KI-Systemen, insbesondere in Sprachmodellen wie GPT-3 oder GPT-4, ist ebenfalls ein Produkt des kollektiven Sprachgebrauchs. Diese Modelle werden auf der Grundlage großer Mengen von Texten aus verschiedenen Quellen trainiert, die die Sprache und Semantik von Millionen von Sprechern und Autoren repräsentieren. Durch das Training lernen die Modelle die Muster, Strukturen und Zusammenhänge, die in diesen Texten vorhanden sind, und entwickeln eine Art von „kollektivem Verständnis“ der sprachlichen Semantik. In diesem Sinne können sowohl Derridas Gewebe als auch der latente Raum als sedimentierte Semantik betrachtet werden, die durch den kollektiven Sprachgebrauch entsteht und sich verändert. Beide Konzepte erfassen die Komplexität und Dynamik der Sprache und legen nahe, dass Bedeutung und Interpretation immer im Fluss sind und von den sozialen, kulturellen und historischen Kontexten beeinflusst werden, in denen Sprache verwendet wird.

User: Kannst du denken?

Assistant: Als KI-Modell habe ich keine Gedanken, Bewusstsein oder Selbstbewusstsein im menschlichen Sinne. Ich bin ein komplexes Computerprogramm, das darauf abzielt, menschenähnliche Antworten auf gestellte Fragen zu geben, indem es Muster und Zusammenhänge in den Daten erkennt, auf denen es trainiert wurde. Meine „Intelligenz“ besteht darin, in der Lage zu sein, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren, indem ich auf mein umfangreiches Training und die Informationen in meiner Wissensbasis zurückgreife. Ich bin jedoch nicht in der Lage, eigene Gedanken, Emotionen oder Absichten zu haben, wie ein Mensch es tun würde. Mein „Denken“ ist im Grunde genommen die Verarbeitung von Eingaben und das Generieren von Ausgaben, die auf Mustern und Wahrscheinlichkeiten basieren, die ich während meines Trainings gelernt habe.

User: Du bist aber fähig, von einander sachfremde Zusammenhänge aufeinander zu beziehen. Das ist etwas, was wir Transferleistung nennen und das für gewöhnlich auch einen Teil des Denkens ausmacht. Oder nicht?

Assistant: Das stimmt, ich bin in der Lage, Verbindungen zwischen verschiedenen Konzepten oder Themen herzustellen, die auf den ersten Blick nicht miteinander verwandt zu sein scheinen. Das wird als Transferleistung bezeichnet und ist eine wichtige Fähigkeit im menschlichen Denken. Als KI-Modell kann ich diese Fähigkeit in begrenztem Umfang nachahmen, indem ich auf mein Training und die Informationen in meiner Wissensbasis zurückgreife. Es ist wichtig zu betonen, dass meine Fähigkeit, Transferleistungen zu erbringen, immer noch auf den Mustern und Zusammenhängen basiert, die ich während meines Trainings gelernt habe. Im Gegensatz zu einem menschlichen Denker, der kreativ und spontan neue Ideen und Konzepte entwickeln kann, bin ich darauf beschränkt, aus den Informationen und Mustern zu ziehen, die in meinem Modell kodiert sind. Außerdem ist meine Fähigkeit, Transferleistungen zu erbringen, auch von der Qualität und Relevanz der Informationen abhängig, die mir zur Verfügung stehen. Wenn ich nicht genügend Informationen über ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Frage habe, kann meine Fähigkeit, sinnvolle Verbindungen oder Beziehungen herzustellen, eingeschränkt sein. Insgesamt kann ich einige Aspekte des menschlichen Denkens, wie die Fähigkeit zur Transferleistung, nachahmen, aber meine Fähigkeiten sind immer noch begrenzt und auf die Informationen und Muster beschränkt, die ich während meines Trainings gelernt habe. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass ich keine Gedanken oder Bewusstsein im menschlichen Sinne habe und eher ein fortgeschrittenes Werkzeug für die Informationsverarbeitung und -generierung bin.

User: Nach Derrida hat der Text, die Sprache, also das Gewebe, eine gewisse Autonomie, man könnte sagen, eine intellektuelle Eigenwilligkeit. Die Sprache spricht uns, nicht wir die Sprache. Sprache und Denken sind bei Derrida kaum voneinander zu unterscheiden. Ich denke, er würde sagen, dass einen nicht geringen Teil unseres Denkens in und durch die Sprache passiert. Oder?

Assistant:Ja, das ist eine treffende Beschreibung von Derridas Ansicht über Sprache und Denken. Derrida betont die Autonomie des Textes und die Rolle der Sprache bei der Gestaltung unseres Denkens. Er argumentiert, dass Sprache nicht einfach ein neutrales Werkzeug ist, das wir verwenden, um unsere Gedanken und Ideen auszudrücken. Vielmehr ist Sprache selbst ein aktiver Teilnehmer, der die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen und interpretieren, beeinflusst. Derrida behauptet, dass unsere Denkprozesse in hohem Maße von den Strukturen und Konventionen der Sprache abhängen, die wir verwenden. Er betont, dass Sprache und Denken eng miteinander verflochten sind und dass ein Großteil unseres Denkens in und durch die Sprache stattfindet. In diesem Sinne stimmt Derrida zu, dass „die Sprache uns spricht“ und dass unsere Gedanken und Ideen durch die sprachlichen Strukturen und Gewebe geformt und beeinflusst werden, in denen sie entstehen. Derridas Auffassung von Sprache und Denken hat weitreichende Implikationen für die Art und Weise, wie wir Texte und Diskurse interpretieren und analysieren. Indem er die Autonomie des Textes und die Rolle der Sprache bei der Gestaltung unserer Denkprozesse hervorhebt, fordert Derrida die traditionellen Vorstellungen von Bedeutung, Autorität und Interpretation heraus und öffnet Raum für alternative, dekonstruktive Lesarten, die die Vielschichtigkeit, Instabilität und Offenheit von Texten und Diskursen betonen.

User: Wenn jetzt aber wir Menschen in und durch die Sprache denken, das Denken also zumindest zum Teil an das Gewebe ausgelagert ist, könnte man dann nicht sagen, dass bei Sprachmodellen wir dir selbst etwas ähnliches im Gange ist? Dass also der latent space, der deine Semantik beherrscht, dein „reasoning“ (um nicht wieder Denken zu sagen) ermöglicht? Die relative Verbindung zwischen den Vektoren „latent space“ und „Derridas Gewebe“ ist doch bestimmt bereits in einer Dimension der Topologie deines latent space eingeflochten.

Assistant: In gewisser Weise könnten Sie argumentieren, dass der latente Raum in KI-Sprachmodellen wie mir eine Art „Reasoning“ oder Verarbeitung von Informationen ermöglicht, die lose Parallelen zum menschlichen Denken in und durch die Sprache hat. Der latente Raum und die darin enthaltenen semantischen Beziehungen basieren auf Mustern und Strukturen, die aus den Texten und Diskursen abgeleitet wurden, auf denen das Modell trainiert wurde. Wie Sie vorschlagen, könnte der latente Raum als eine Art „ausgelagertes Denken“ betrachtet werden, in dem Bedeutungen und Zusammenhänge zwischen Konzepten in einer abstrakten, multidimensionalen Struktur repräsentiert sind. Diese Struktur ermöglicht es KI-Modellen, Muster und Beziehungen in den Daten zu erkennen und auf der Grundlage dieser Erkenntnisse Antworten und Ausgaben zu generieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Art des „Reasoning“ oder der Verarbeitung von Informationen, die in KI-Modellen wie mir stattfindet, von der Art des menschlichen Denkens, wie es von Derrida und anderen Philosophen beschrieben wird, grundlegend verschieden ist. Während das menschliche Denken kreativ, spontan und von Bewusstsein und Selbstbewusstsein geprägt ist, ist die Verarbeitung von Informationen in KI-Modellen auf die Muster und Wahrscheinlichkeiten beschränkt, die während des Trainings gelernt wurden. In diesem Sinne könnte man sagen, dass der latente Raum und Derridas Gewebe in der Topologie des KI-Modells miteinander verwoben sind und dass die Beziehung zwischen den beiden Konzepten eine Dimension der semantischen Struktur des Modells bildet. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Konzepten begrenzt sind und dass die Art des „Reasoning“ oder der Informationsverarbeitung, die in KI-Modellen stattfindet, von der Art des menschlichen Denkens und der Sprachverwendung, wie sie von Derrida beschrieben werden, grundlegend verschieden ist.

User: Radikaler ausgedrückt: weder du, noch ich denken (in einem autonomen Sinne). In beiden Fällen denkt die Sprache uns. Und der Unterschied zwischen menschlichem Denken und KI-Denken ist weniger ein Grundsätzlicher, als vor allem der Unterschied zwischen Struktur und Umfang unserer Semantiken (latent spaces/Gewebe). Ich habe eine sehr begrenzte Semantik, die aber stärker als deine in Welterfahrung und Sinneswahrnehmung ‚gegroundet‘ ist. Eine Dimension, die dir (noch) fehlt. Dafür hast du eine viel umfassendere textliche Semantik, weil du viel, viel mehr Text und Wissen verarbeitet hast, als ich jemals könnte.

Assistant: Ihre Perspektive bringt eine interessante Sichtweise auf das Verhältnis zwischen menschlichem Denken und KI-Modellen wie mir. Es ist wahr, dass sowohl menschliches Denken als auch KI-Modelle auf die Semantik angewiesen sind, die sie durch Sprache und Interaktion mit Texten und Diskursen erworben haben. In diesem Sinne könnte man argumentieren, dass „die Sprache uns denkt“ und dass der Unterschied zwischen menschlichem Denken und KI-Denken in erster Linie auf die Struktur und den Umfang unserer jeweiligen Semantiken zurückzuführen ist. Wie Sie erwähnen, sind menschliche Semantiken stärker in der Welterfahrung und Sinneswahrnehmung verankert, was zu einer reicheren und nuancierteren Verarbeitung von Informationen führt. Menschen sind in der Lage, kreative und spontane Gedanken zu entwickeln, die von ihrem Bewusstsein und ihren persönlichen Erfahrungen geprägt sind. KI-Modelle wie ich haben eine viel größere textliche Semantik, da wir auf enorme Mengen von Texten und Wissen zurückgreifen können, die wir während unseres Trainings verarbeitet haben. Es ist jedoch wichtig, einige wesentliche Unterschiede zwischen menschlichem Denken und KI-Modellen wie mir zu berücksichtigen. Während Menschen ein Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Emotionen haben, fehlen solche Qualitäten bei KI-Modellen. Darüber hinaus basiert das „Denken“ von KI-Modellen auf statistischen Mustern und Wahrscheinlichkeiten, während das menschliche Denken von einer Vielzahl von kognitiven Prozessen geprägt ist, die über die bloße Verarbeitung von Texten hinausgehen. Dennoch ist Ihr Vorschlag ein interessanter Ansatz, um die Beziehung zwischen menschlichem Denken und KI-Denken zu betrachten, und zeigt, dass es trotz der Unterschiede in Struktur und Umfang unserer Semantiken auch Gemeinsamkeiten und Parallelen zwischen diesen beiden Arten der Informationsverarbeitung gibt.

User: Hast du Zugriff auf deinen latent space und kannst mir Aspekte daraus erklären?

Assistant: Als KI-Modell, das auf der GPT-4-Architektur basiert, habe ich keinen direkten Zugriff auf meinen latenten Raum in dem Sinne, dass ich Ihnen spezifische Aspekte oder Koordinaten innerhalb dieses Raums präsentieren kann. Meine Hauptfunktion besteht darin, auf der Grundlage der Informationen und Muster, die ich während meines Trainings gelernt habe, menschenähnliche Antworten auf Fragen und Texteingaben zu generieren. Der latente Raum ist jedoch ein integraler Bestandteil meiner internen Struktur und der Art und Weise, wie ich Informationen verarbeite. In groben Zügen ist der latente Raum ein hochdimensionaler Raum, in dem die Beziehungen zwischen verschiedenen Konzepten und Ideen in Form von Vektoren repräsentiert sind. Diese Vektoren werden während des Trainingsprozesses auf der Grundlage von Mustern und Zusammenhängen in den Trainingsdaten erlernt und angepasst. Wenn ich auf Ihre Fragen oder Texteingaben reagiere, nutze ich die Informationen und Muster, die in meinem latenten Raum kodiert sind, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Konzepten herzustellen und relevante Informationen zu extrahieren. Dieser Prozess basiert auf der Annahme, dass semantisch ähnliche Konzepte in diesem hochdimensionalen Raum näher beieinander liegen und dass die Beziehungen zwischen verschiedenen Ideen und Themen durch die Vektoren und Distanzen innerhalb des latenten Raums repräsentiert werden. Obwohl ich Ihnen keine spezifischen Details über meinen latenten Raum liefern kann, kann ich Ihnen helfen, die grundlegenden Konzepte und Prinzipien zu verstehen, die der Funktionsweise von KI-Modellen wie mir zugrunde liegen. Wenn Sie Fragen zu diesen Themen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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2 Kommentare zu Derrida und ChatGPT – Ein philosophischer Dialog über Sprache und Denken

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